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AutorenbildDres. Annette & Constanze Herrmann

Von der Ohnmacht zur Macht

Wie man Wut in Fortschritt verwandeln kann




In meinem letzten Artikel habe ich die Mechanismen erklärt, die hinter dem Gefühl der Wut und der Ohnmacht stecken. Ich habe dargelegt, warum wir gerade jetzt so viel damit zu tun haben. Der Monat im Zeichen des Skorpions bringt uns in Kontakt mit Erfahrungen, die große Hingabe und Kreativität erfordern. Auf einmal sehen wir uns vor Tatsachen gestellt, werden in Situationen gebracht, in denen wir uns zunächst hilflos und ausgeliefert fühlen.


Plötzlich müssen wir mit völlig neuen Umständen zurecht kommen. Sei es, dass einen Ehe oder Beziehung zerbricht, ein Arbeitsplatz gekündigt wird, eine Wohnung zu verlassen ist oder eine Erkrankung uns zwingt, den Alltag zu verlassen und neue Wege zu gehen. Überall sehen wir, dass alte bekannte Strukturen aufbrechen und wir uns dem stellen müssen. Es macht haltlos und wir fühlen uns nicht selten überfordert, allein und einsam.


Die Wahrheit kann nur finden, wer mit den inneren Augen auf das Geschehen schaut

Das Einzige, was hier hilft, ist, unter allen Umständen nach der Wahrheit zu suchen. Und das zunächst auf der inneren, geistigen Ebene. Denn auf der äußeren macht es absolut keinen Sinn, dass man Opfer von Anschlägen, krank, arm, betrogen oder verlassen wird. Daran ist ÜBERHAUPT NICHTS in Ordnung. Es ist und bleibt großer Schmerz, große Ungerechtigkeit. Wir werden dort nie eine Gerechtigkeit herstellen können, die unser Herz und unsere Seele wirklich befriedigt.


Wenn man in diesem Schmerz nicht untergehen oder blind in Wut geraten und dann weitere Verletzungen setzen will, bleibt einem nur, den Blick weg vom äußeren Geschehen hin zur inneren Ebene zu richten. Denn dort besteht die Chance, zu erkennen, welche Energien fließen, wo sie entstanden sind und wohin sie einen tragen wollen. Das bedeutet auf keinen Fall, alles hinzunehmen. Ganz im Gegenteil: Es bedeutet, die wahren Ursachen hinter dem Geschehen erkennen zu können. Damit ergeben sich auch völlig neue Lösungswege. So sind wir in der Lage, aus dem Rad der Gewalt wirklich auszusteigen und aus jeder Situation auch einen Gewinn zu extrahieren. Es gibt ein gutes Gefühl und Vertrauen in das System.


Wer sich die innere Ebene der Betrachtung nicht erschließt, bleibt ewig Opfer der Umstände oder Menschen. Wut und Schmerz werden zu treuen Wegbegleitern. Daher ist es eine energetische Sackgasse. Alles Beseelte folgt aber einer inneren Ordnung und die gilt es, zu ergründen, damit man sich von der Energie wieder in die Balance tragen lassen kann und sich die Dinge im eigenen Leben wieder ordnen. Nur so entsteht wahrer Frieden.


Loslassen und Neu starten

Immer, wenn der wir den Stachel der Ohnmacht spüren, heißt es zunächst, Loslassen. Das mag unser Ego, das gerne auf seinem Recht besteht, gar nicht. Doch nur dann können wir den Schmerz kreativ nutzen. Loslassen das große Heilmittel dieser Zeit. Was sollen wir loslassen? – Unsere Gedanken und Meinungen, unsere Strategie bedarf einer Überprüfung. Es geht darum, zu prüfen, um was es wirklich geht und dann kreativ zu werden und zu schauen, wie man aus der Opferhaltung wieder in die eigene Kraft kommt. Es braucht quasi eine neue Er-Mächtigung.


Anstatt Macht abzugeben, indem man sich als hilfloser Spielball anderer Menschen oder bestimmter Umstände empfindet und die Schuldigen an der Misere bei anderen sucht, können wir versuchen, den Schmerz anzunehmen. Wir können einfach mal unsere Erwartungshaltung an andere loslassen und schauen, wohin es uns tragen möchte. Wir könnten einfach unterstellen, dass nichts ohne Grund geschieht und wir an allem wachsen können. Eine Ent-Täuschung trägt immer auch das Potential in sich, zu neuer Klarheit und Kraft beizutragen.


Dazu tritt man am besten einen Schritt aus der Situation zurück. Manchmal ist es notwendig, erstmal die Wut rauszulassen, um wieder in die Ruhe zu kommen. Es hilft nicht, wenn wir unsere Wut an anderen oder uns selbst auslassen. Dadurch setzen wir nur neue Wunden. Ich empfehle ein stilles Kämmerlein und ein Kissen. Eine Freundin, ein Freund, der uns zuhört und mit seiner Liebe einen warmen Mantel um das Herz legt, sind in solchen Situationen Gold wert.


Die Lösung ist schon da, sie erschafft sich von innen nach außen


Ist man dann wieder bei Sinnen, dann ist der nächste Schritt, in die Knie zu gehen und den klarheitstiftenden Funken aus dem Inneren zu empfangen. Das ist nichts, was wir erzwingen können. Es braucht das Weibliche Element in jedem von uns. Die Lösung ist bereits vor dem Problem da, pflegte Sri Kaleshwar zu sagen. Wir tragen sie schon in uns. Sie will aber erkannt und aus unserem Inneren ins Tagesbewusstein gebracht und umgesetzt werden. Wenn eine solche Idee in uns aufkeimt, dann kann Wut ganz schnell zu großer Kraft und Entschlossenheit gewandelt werden – höchst positive Kräfte.


So werden wir entdecken, dass und wie wir erlöst unsere Welt gestalten können – im Großen wie im Kleinen. Wenn der Stachel der Ohnmacht in unser Seelenfleisch dringt und wir Wut oder Schmerz erleben, dann bedeutet das, dass viel Energie da ist, um etwas Neues aus uns heraus zu erschaffen. Eine neue Realität. Wir sind keine Opfer. Wir sind Schöpfer. Das Gift des Skorpion ( Pluto ) kann in diesem Sinne sehr heilsam sein. Die Angst vor dem Neuen und Unbekannten wird uns immer begleiten. das ist ganz natürlich. Wenn wir uns allerdings von ihr leiten lassen, dann schlägt der Stachel zu und wir erleben genau das, was wir vermeiden wollten.


Vertrauen in die Intuition


Daher gilt es, trotz Angst die Dinge zu tun, die man von Herzen gerne tun möchte und der Seelenenergie zu folgen. Es gilt, aus der Hitze unter den Reifen durch rechtzeitiges Lösen der Handbremse Schubkraft nach vorne zu generieren, um sich kraftvoll nach vorne zu bewegen – dahin, wo die Freude und die Liebe fließen. Jetzt ist die Zeit! Es wird gelingen. Die Seelenenergie ist nicht aufzuhalten. Dem höchsten Willen zu folgen, bedeutet, 100% Erfolg zu haben. Insofern kann eigentlich nichts passieren und es gibt wenig Grund für Angst, aber viele Gründe, den Schmerz des Abschieds vom Alten anzunehmen und dann freudig dem Neuen entgegenzusehen.



Herzlichst


Ihre


Annette


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